2013, 26.10. und 02.11. - Impressionen der Herbst-Arbeitseinsätze 2013

Galgenfeld, 26. Oktober 2013, Vormittag

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Dem Hartriegel geht's an den Kragen

Wägg mittem Gschtrüpp! Jät-Technik perfektioniert
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Abtransport der abgeschnittenen Äste Da waren die Stiefel noch
dicht ...
Arbeit zu Land und zu Wasser

 

 

Schürenweiher, 26. Oktober, Nachmittag

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Die Kreuzkröten bevorzugen vegetationsfreie Flächen

Im Schilf verhilft die Waldsense zu neuem Überblick Jäten macht durstig
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Die Dornen im Unterholz müssen weg Heugabel statt Hanteln stemmen Der Piz Biomass wächst und wächst

 

 

Forain Weiher, 02. November, Vormittag

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Kampf der Verladung am
Teich ...

... und im Wassergraben Die Synchron-Nichtschwimmer
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Der direkteste Weg von
A nach B
Wer kommt wohl nur wegen der Pause (abgesehen vom Fotograf)? Der Profi weiss, was zu tun ist

 

 

Forain Hecke, 02. November, Nachmittag

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Achtung, Arbeit!

Hartriegel auf Hüfthöhe ... ... Hasel auf Stock geschnitten

 

 

Schützenweiher, 02. November, Nachmittag

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Platz schaffen für neues

Überall dabei: Tony und Ernst waren 4x im Einsatz! Aktive Nachwuchsförderung
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Millimeterarbeit an der Wasseroberfläche Die drei Eidgenossen an der Arbeit Patent angem.:
die Unterwasser-Sense 

 

Helferessen, 02. November, Pfarrhauskeller

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2013, 28.09. – Herbstexkursion

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Raren Obstsorten auf der Spur

Die Herbstexkursion führte die Naturschutzgruppe Mettmenstetten nach Knonau, zu einem Kleinod rarer Obstsorten.

 

Ausdauer muss haben, wer durchs Säuliamt radelt und dabei an 101 verschiedenen Sorten von Stein- und Kernobstbäumen vorbeifahren will. Es sei denn, man fährt zum Biohof Margel in Knonau, einem Pionierbetrieb, der in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara eine Erhaltungspflanzung seltener Obstsorten betreibt, eine so genannte Primärsammlung. Die Naturschutzgruppe Mettmenstetten besuchte auf ihrer Herbstexkursion den innovativen Betrieb, der von Kathrin Frei-Boerlin geführt wird, um sich in diesen Aspekt der Biodiversität einweihen zu lassen, nämlich die Erhaltung genetischer Vielfalt.

 

Beginn vor 10 Jahren

 

Seit 2003 wird eine Hochstamm-Obstsortensammlung aufgebaut, wobei jede zu erhaltende Sorte auf zwei Bäumen veredelt wurde. Darunter finden sich die Sorten von 46 Äpfeln, 35 Birnen, 12 Kirschen und 8 Zwetschgen. Die Auswahl der Sorten wurde dem Betrieb von ProSpecieRara und der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) vorgegeben, während der Biohof Margel für die Betreuung und Pflege der Obstsortensammlung verantwortlich ist. Die Bäume werden nach biologischen Richtlinien gepflegt, müssen gegen Schädlinge gespritzt und fachgerecht geschnitten werden. Einige Sorten erweisen sich als leicht zu pflegen, während andere Sorgen bereiten. Durch den feuchten Vorsommer haben zum Beispiel praktisch alle Kirschen bereits die mit Pilzen befallenen Blätter verloren, während die Apfelbäume noch prächtig im Laub stehen.

 

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Interessierte Besucher Interessante Früchte Interessante Informationen

 

Erste Früchte können geerntet werden

 

Erstmals seit Beginn der Pflanzung haben einige Bäume dieses Jahr Früchte getragen, welche die rund 20-köpfige Teilnehmerschar anschliessend an die interessante und lehrreiche Führung degustieren durfte. Während der saure „Zürichapfel“ jedem die letzten Öffnungen zusammenzog überzeugte gerade der „Erdbeerapfel Giswil“ mit seinem milden, süssen und – wie der Name treffend sagt – nach Erdbeeren erinnerndem Aroma. Die Leiterin der Sammlung erklärte, dass es nicht in erster Linie darum gehe, wohlschmeckende Sorten zu erhalten, sondern möglichst viele unterschiedliche, da man davon ausgehe, dass sich die eine oder andere Sorte, die heute keinen Markt finden würde, eventuell bestens an ein verändertes Klima anpassen könne und in Zukunft einmal wertvoll werden dürfte.

 

Wichtig für kommende Generationen

 

Auch als genetisches Grundmaterial für spätere Züchtungen und Kreuzungen dürften die so erhaltenen Sorten den kommenden Generationen dienen. Die neugierigen Besucher aus Mettmenstetten erfreuten sich an den unterschiedlichen kulinarischen Erlebnissen beim Degustieren der Obstsorten. Und manch einer war überrascht ob der Vielfalt der Geschmacksrichtungen, welche die bereits fruchtenden 19 Obstsorten der Sammlung Margel hervorbrachten. Interessant war der Hinweis von Kathrin Frei-Boerlin, dass einige Sorten in der Sammlung noch gar nie beschrieben worden sind, und andere wiederum ganz anders schmecken als was die Datensammlung behauptet. Mit jeder neu fruchtenden Sorte steigt somit auf dem Biohof Margel die Spannung, was für eine Überraschung im gross angelegten Obstgarten auf seine Entdeckung wartet.

 

Werner Eugster

2013, 28.09 - Welche Raupe war das?

20130928-0154-Dasychira-pudibunda-600x450Welche Raupe war das bei der Eiche auf der Exkursion auf dem Biohof Margel?

 

Es ist die Raupe eines Nachtfalters, der Streckfuss oder auch Rotschwanz genannt wird. Sie ist eindeutig am roten Schwanz (der Kopf der Raupe ist also links im Bild) zu erkennen, sowie an den vier dichten Haarbüscheln auf der vorderen Rückenhälfte. Der wissenschaftliche Name ist Calliteara pudibunda (früher Dasychira pudibunda).

  

Die Art ist zwar nicht gefährdet in der Schweiz, es existieren aber nur wenige Nachweise, weil vermutlich kaum Leute genauer hinschauen, welche Raupe im Gras vor sich hinfrisst.

 

Der ausgewachsene Schmetterling ist hier beschrieben (Wikipedia).

29.09.2013/WE

2013, 09.02. - Vogelkurs

Exkursion Wasservögel am Flachsee

Der bestens besuchte Ornithologische Grundkurs begann saisongerecht mit den Wasservögeln, die auch im Winter gut zu beobachten sind. Die erste Exkursion führte uns an den Flachsee im Reusstal. Aufgeteilt in drei Gruppen pirschten wir im Ornithologen-Tempo von knapp 1 Stundenkilometer mit Andrea Funk (Hauptleitung), Lesly Helbling (Unterricht und Exkursionsleitung) und Karin Feller (Exkursionsleitung) dem Röhricht entlang.

Unsere Gruppe begab sich auf direktem Weg zum "Hide", der Vogelbeobachtungshütte am Flachsee (Bild unten rechts). Beginnend mit der allseits bekannten Stockente konnten wir uns dann an der Schwierigkeitsleiter der Entenbestimmung langsam emporhangeln, bis wir expertenmässig Reiherente, Tafelente, Krickente und Pfeifente auseinander halten konnten. Auch Silberreiher, Graureiher und Storch hielten uns bei Laune. Erstaunliche viele Bekassinen konnten wir beobachten, die mit ihren langen, vorne beweglichen Schnäbeln Schlick und Sand durchstocherten.

Soweit war die Exkursion unter vollster Kontrolle der Leiterin, erst auf dem Rückmarsch geschah die Überraschung des Tages: während wir Grundkürsler nur Blässhühner und Stockenten erspähten, identifizierte Lesly einen marschierenden Schilfbüschel blitzartig als Rohrdommel, eine doch recht seltene Wasservogelart, die in unseren Grundkursunterlagen fehlte. Also ein Fall für Experten. Nicht nur für uns, auch für Lesly wars die erste Beobachtung dieser Rarität, die mit der Gemächlichkeit eines Emmentalers in der Bundesverwaltung dem Ufer entlang schritt (Bild unten mitte). Die Begeisterung war gross, nicht nur bei Lesley, und wie gebannt beobachteten wir den interessanten Vogel bis der Termin des theoretischen Exkursionsendes längst verstrichen war (Bild unten rechts).

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Mit diesem tollen Erlebnis schlossen wir unsere erste Exkursion und damit das Thema Wasservögel ab. Während einige sich zu Hause noch hinter das Vogelbuch setzen, um das gesehene zu verarbeiten, googelten aneere auf Youtube wo interessanterweise die Rohrdommel recht zackig herummarschiert.

Werner Eugster

Bilder: Werner Eugster / Andrea Funk / Werner Eugster

2013, 23.03. - Vogelkurs

Exkursion Waldvögel im Grüthau

Bei schönem, aber recht dunstigem Wetter, machten wir den Grüthau unsicher. Die Vorgabe von Andrea war, sich wie bei der Winterexkursion an den Flachsee warm anzuziehen. Ha, wir sind alle älter und erfahrener als Andrea und brauchen uns nicht um gut gemeinte Tipps zu scheren – meinten jedenfalls etliche. Nur mit entsprechendem Aufwand konnten wir das unkontrollierte Zähneklappern vermeiden. Nächstes Mal hören wir genauer auf die Tipps von Andrea!

 

Vorahnend, dass Zähneklappern den Genuss des akustischen Eindrucks des frühmorgendlichen Vogelkonzerts im Wald ruinieren könnte, liess uns Andrea ganz zu Beginn der Exkursion, als wir noch schön die Bettwärme in uns mittrugen, mucksmäuschenstill die Vogelstimmen erlauschen. Erstaunlich, was man da alles hört! Aber für den Laien absolut nicht einzuschätzen, ob der Vogel nun meilenweit entfernt oder gleich auf dem nächsten Ast sitzt. Vorher war für mich Meise gleich Meise, nun habe ich gelernt, den Kohlmeisenruf vom Blaumeisengezwitscher, dem Tannenmeisenruf (der viel häufiger zu hören war als ich gedacht hätte) und dem feinen Piepsen der Schwanzmeisen zu unterscheiden. Auch Singdrosseln scheinen richtige Hans-Dampf-in-allen-Wäldern zu sein – vor dem Vogelkurs hätte ich felsenfest behauptet, das seien Amseln mit etwas fernöstlichem Dialekt.

 

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Lauschangriff auf die Vögel (links): wer hört was wo zwitschern? Wenn man sich Zeit lässt und sich konzentriert, entdeckt man plötzlich eine Vielfalt von Vogelstimmen, darunter immer wieder die laute Singdrossel. – Oder einen Specht: Karin erklärt ihren Schäfchen, welcher Specht wie aussieht (rechts). – Um Forstleute auf wertvolle Bäume mit Bruthöhlen hinzuweisen, hat Andrea im Rahmen einer früheren Exkursionen diesen blauen Specht auf den Stamm gesprayt frei nach dem 68er Motto: "malen ist mühsam, sprayen macht Spass" (Mitte).

 

Werner Eugster

Bilder: Werner Eugster

2013, 13.04. - Vogelkurs

Exkursion Vögel im Siedlungsraum

Pünktlich um 7.00 Uhr sind alle ExkursionsteilnehmerInnen auf dem Gemeindeparkplatz besammelt. Andrea sagt uns, im Satellitenbild habe sie gesehen, dass etwa um 8.00 Uhr etwas Regen komme. Wir bilden drei Gruppen und marschieren mit je einer Kursleiterin, Andrea, Karin oder Lesly, in verschiedene Richtungen los. Heute bewegen wir uns im Siedlungsraum und machen bereits hinter dem reformierten Pfarrhaus interessante Entdeckungen.

 

Wir beobachten den Haussperling, im Volksmund „Spatz“ und lernen, dass es davon verschiedene gibt, z. B. den Feldsperling: der hat auf den Wangen einen schwarzen Fleck, und sein Scheitel ist braun; der des Hausspatzen ist grau. Schon bald kommen Herr und Frau Fuchs, um ihren Veloladen zu öffnen. Sie sind ganz erstaunt und fragen sich, was da so viele Leute vor ihrem Geschäft so früh am Morgen tun? Wir erklären ihnen, dass wir Spatzen beobachten. „Ah Spatzen!“ meint Herr Fuchs verwundert und wünscht uns einen schönen Tag. Übrigens habe ich einen sehr interessanten Artikel über eben diese „Spatzen“ gelesen in der HEV-Zeitung Ausgabe Nr. 6, 2013.

 

Im Pärkli hinter der Kirche ist eine Elster beschäftigt mit einem etwa einen halben Meter langen Ästli, wie sie dieses zu ihrem Nest, hoch oben im Baum, bringen kann. Sie schafft es, wir sind beeindruckt und gehen weiter, überqueren die Zürichstrasse gelangen in die Bachstrasse. Wir beobachten Kohlmeisen, die fleissig Nistmaterial sammeln und oben in einem dort stehenden Kran verschwinden. – Dann hinter einer Scheune auf dem Misthaufen zwei Hausrotschwänze, ein Männchen und ein Weibchen, gut zu unterscheiden! Dazwischen eine Amsel, die sich an die dort herumliegenden Äpfel macht. – Es tröpfelt, die Kirchenuhr schlägt acht! Andrea hatte recht, es bleibt aber zum Glück beim „Tröpfeln“! Wir laufen in unserem Tempo weiter, d. h. etwa 20 m, in die Püntenstrasse, da bleiben wir lange, denn da hören wir den Grünfink, sowie den Girlitz, und können sie mit unseren Ferngläsern auch finden. Zwei Blaumeisen beglücken unsere Gemüter, und in einem Baum erspähen wir Distelfinken, auch Stieglitz genannt. Über uns fliegen zwei Reiher und einen segelnden Bussard erkennen wir am gerundeten Schwanz. In einer dichten Tanne meine ich, eine Amsel zu sehen; doch beim Blick durch mein Fernglas erkenne ich: es ist ein Star, was mir Lesly dann auch bestätigt. Durch’s Fernrohr gibt es heute nicht sehr viel zu sehen, oder wenn, dann nur ganz kurz. Siedlungsvögel sind immer in Bewegung und sehr beschäftigt. – Nach etwa 2½ Stunden erreichen wir den Bahnhof, das entspricht in etwa dem Ornithologentempo. Dort beobachten wir nochmals Sperlinge, ich weiss aber bereits nicht mehr, welche, die sich in einem Nistkasten unter einem alten Hausdach zu schaffen machen.

 

Eine erfolgreiche Exkursion ist zu Ende. Wärmeres Schuhwerk, Handschuhe und Unterziehhose wäre auch dieses Mal angebracht gewesen, aber eben...!!

 

Trix Federer

 

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Vögel im Siedlungsraum (links): gute Gelegenheit, um die Unterschiede zwischen Hausspatz (Mitte) und Feldspatz (rechts) kennen zu lernen.

 

Bilder: Werner Eugster / John Schoppe / Internet

2013, 25.05. - Vogelkurs

Exkursion Vögel im Feuchtgebiet

Les absents ont toujours tort, heisst es, und genau so war es auch auf der Feuchtgebiets-Exkursion: diejenigen, die sich trotz frischer Witterung frühmorgens aufgerafft haben, ins Maschwanderried zu pirschen, wurden belohnt. Leider gehörte ich nicht zu diesen Glücklichen, nicht weil ich das warme Federbett nicht hätte verlassen können, sondern weil mich nicht-ornithologische Pflichten an der Teilnahme gehindert haben.

 

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Gute Laune trotz Regenwetter (links, mitte); bei Schönwetter wärs aber sicher idyllischer (rechts). 

Bilder: Andrea Funk (links, Mitte) / Bettina Hüser

 

 

Entsprechend überschwänglich schwarmen die Dabeigewesenen von den Highlights, die ich verpasst habe. Eine Sumpfohreule sei gesichtet worden, mitten im Ried, auf einem Pfahl sitzend - die Foto unten rechts aus dem Internet zeigt eine ähnliche Situation. Aber wo sind denn da die Sumpfohren? Und was sind genau die Sumpfohren? Um sicher zu sein, dass mir meine KollegInnen nicht einen Bären - oder eben eine Sumpfohreule - aufbinden, konsultierte ich vorsichtshalber mein schlaues Buch "Die Vögel der Schweiz". Und tatsächlich: die Sumpfohreule hat im Gegensatz zur Waldohreule nur rudimentäre Federohren; also keine Sumpfohren, aber immerhin!

 

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Die Highlights im Maschwander Ried: Braunkehlchen (links), Schwarzkehlchen (Mitte) und Sumpfohreule (rechts). 

Bilder: alle aus dem Internet: primaTyp / Frank Mielke / Detlef Voß

 

 

Bei den anderen beiden Highlights, dem Braunkehlchen und dem Schwarzkehlchen, ist mir die Namengebung eher zugänglich als bei der Sumpohreule ohne Sumpfohren, die mich schon etwas an Mani Matters "Sandwich" erinnert (was isch es Sandwich ohni Fleisch - isch nüt als Brot), mit dem Unterschied dass die Sumpfohreule eine echte Rarität ist, nicht nur im Reusstal, während das Sandwich ohne Fleisch diesem Anspruch natürlich nicht genügt.

 

Das Braunkehlchen leidet unter einem massiven Bestandesrückgang, der bereits in den 1930er Jahren begonnen hat und sich seit den 1950er Jahren zusätzlich verstärkt hat, wie mein schlaues Buch zu berichten weiss. Schön, dass immerhin im Maschwanderried noch Lebensraum für die seltene Vogelart existiert.

 

Das Schwarzkehlchen war nie ein häufiger Vogel in der Schweiz. Es bevorzugt warme und trockene Gebiete, und da staunt der Laie: wie kommt es, dass die Frostharten unseres Kurses ein Schwarzkehlchen in feuchter und kalter Umgebung antreffen konnten? Es scheint noch ein "Sibirisches Schwarzkehlchen" zu geben - das tönt schon passender, aber das wäre nicht nur eine Rarität, sondern eine Sensation. Zum Glück versuchte niemand, mir so einen Bären aufzubinden. Auf jeden Fall steht fest: nächstes Mal bin auch ich wieder dabei, und seis bei Regen und Schnee im Juni!

 

Werner Eugster

 

2013, 08.06. - Vogelkurs

Exkursion Vögel im Kulturland

Zum Abschluss der Exkursionsserie im Rahmen des Ornithologischen Grundkurses zeigte sich das Wetter endlich von seiner besten Seite, sonnig und warm, so dass zum Beispiel Enikö ihre Khumbu Icefall Daunenjacke schon nach kurzer Zeit wieder in den Rucksack stopfen konnte.

 

Wir starteten wie bei der ersten Exkursion beim Forain-Weiher, mussten aber feststellen, dass um 7 Uhr im Juni die Vögel schon längst an der Arbeit sind und kaum mehr Zeit für einen Singsang finden. Sehr eifrig schleppten die Stare Insekten zum Brutloch in der Pappel beim Weiher, und wir wunderten uns, wie ein Star zig Insekten in den Schnabel bringt, wohl immer eines zusätzlich, ohne dass die bereits gesammelten wieder aus dem Schnabel fallen. Da muss irgend ein Trick dahinter stecken, den wir Fluguntauglichen nicht ganz durchschauen.

 

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Kulturland um Mettmenstetten: trotz vorhandener Strukturen ist die Vogelwelt in der intensiv bewirtschafteten Gebiet recht artenarm (links). Die Unterscheidung von Rotmilan und Mäusebussard beherrschen vermutlich jetzt alle (Mitte). Rechts: Die Goldammer ist in Andrea verliebt und singt "Oh, wie hab ich dich liiiiiiiiib!". 

Bilder: Werner Eugster 

 

 

DIe Artenvielfalt, die wir bestauen konnten, war gerade richtig für einen Grundkurs, wir wurden nicht allzu stark überfordert. Aber das zeigte uns auch deutlich, dass die Landschaft um Mettmenstetten zwar durchaus einigen Strukturreichtum hat, aber zwischen Hecken und Wegrändern doch praktisch ausschliesslich intensivst bewirtschaftete Wiesen mit wenig Futterangebot für die Vogelwelt existiert. Trotzem konnten wir unser Auge mehr und mehr schulen, bis wir auch eine Besonderheit am Himmel entdeckten: einen Wespenbussard. Die Sichtung war aber einigermassen kurz, so dass sich Karin Feller nicht auf die Äste hinauslassen wollte und uns die Vorstellung einer hellen Morphe eines Mäusebussards schmackhaft machte.

 

Glücklicherweise gelang einem mir bekannten Exkursionsteilnehmer eine Foto, die qualitativ doch geringfügig besser als die bekannten Fotos des Monsters vom Loch Ness war und einigermassen deutlich die charakteristischen dunklen Bänder am Schwanz des Wespenbussards zeigte.

 

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Das Highlight im Kulturland: Wespensbussard, wie wir ihn ablichten konnten (links), und wies ein Profi machen würde (Mitte). Und die nächste Stufe: die Profi-Ornithologin sieht nicht nur, sonder sie hört auch (rechts). 

Bilder: Werner Eugster / Thomas Th. / Werner Eugster

 

 

Anhand dieser Merkmale konnte uns Karin schliesslich überzeugen, dass wir doch noch ein Highlight gesehen hatten. Wespenbussarde sind nicht sehr häufig als Brutvögel in der Schweiz, aber doch regelmässig als Durchzügler zu sehen. Wenn man die Anzahl Brutpaare in der Schweiz mit den Brutpaaren des Mäusebussards vergleicht, so gibts gemäss "Vögel der Schweiz" auf 50 Mäusebussard-Paare ein Wespenbussard-Paar. Und die Hälfte von diesem Paar haben wir gesehen! Übrigens gehören die beiden Arten nicht in die gleiche Gattung, darum ist es unwahrscheinlich, dass es sich um eine Kreuzung gehandelt haben könnte.

 

An dieser Stelle möchte ich sicher mit Unterstützung aller Kursteilnehmer den Leiterinnen Andrea Funk, Lesly Helbling (heute berufshalber abwesend) und Karin Feller herzlich für die interessanten Exkursionen danken. Wir haben den Kurs sehr genossen und viel gelernt, und der Enthusiasmus der drei Spezialistinnen hat uns selber mitgerissen.

 

Werner Eugster

 

2013, 07.02. - 13.06. - Ornithologischer Grundkurs

Wir lernten die Vogelwelt unserer Region kennen!

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Andrea Funk, Exkursionsleiterin

Vom 7. Feburar bis 13. Juni 2013 fand der Ornithologische Grundkurs für Erwachsene statt. Leitung und Koordination: Andrea Funk. Co-Leitung: Lesly Helbling; Exkursionsbetreuung: Karin Feller. Als Referenz hier der Link auf die damalige Kursausschreibung.

Zu ausgewählten Exkursionen des Kurses gibt es Kurzberichte mit Fotos:

Wasservögel am Flachsee (09.02.), Waldvögel im Grüthau (23.03.), Vögel im Siedlungsraum (13.04.), Vögel im Feuchtgebiet (25.05.), Vögel im Kulturland (08.06.).